Hühner für die Kreislaufwirtschaft im Garten

Soll unsere Welt für immer rund laufen, brauchen wir die Kreislaufwirtschaft, das gilt auch für den Gemüsegarten. Sicherlich, Sonnenschein und Regen kommen vom Himmel, der Boden läuft nicht weg, was soll schon passieren? Selbst mit einer Fruchtfolge laugt der Boden über die Jahre aus, gerade bei Starkzehrern brechen die Erträge ein.

Hühner liefern Eier, Fleisch und auch Dünger

Einst lebten die Leute auf dem Land und holten die Ernte ein, entsorgten aber ihren Mist auf den Feldern. Genau diese Kreislaufwirtschaft brachte über Generationen die Erträge ein. Heute leben die Menschen in der Stadt und Landwirte tragen Kunstdünger auf. Was aber, wenn dieser zu teuer wird? Wir müssen also zurück zur Kreislaufwirtschaft, auch im eigenen Garten.

Weswegen nicht einige Hühner halten? Diese liefern Eier und wer mag, kann die Bruderhähne und ausrangierten Hennen rupfen. Aber nicht nur das, selbst der Hühnermist ist wertvoll, da er sehr viel Phosphor enthält. Genau dieser Nährstoff wird mit jeder Ernte abgetragen und muss wieder zurückkommen, sonst schwinden die Erträge schmerzhaft.

Hühner werden also zum perfekten Bindeglied in jeder Kreislaufwirtschaft und liefern wertvolle Proteine in kleinen Portionen.

Obstwiese einzäunen und den Hühnerstall aufbauen

Als Fluchttiere wollen Hühner auf ihrer Hühnerwiese Deckung vorfinden und in der Nacht im sicheren Hühnerstall bleiben. Was wäre einfacher, als die Obstwiese einzuzäunen und einen Hühnerstall davorzustellen?

Wer nur wenige Hühner hält, findet passende Hühnerställe im Handel, muss aber auch tief in die Tasche greifen. Es gibt glücklicherweise viele Anleitungen im Internet für den eigenen Hühnerstall. Am bequemsten ist es, ein altes Gartenhaus zu renovieren und zugleich zum Hühnerstall umzubauen. Im Bodenraum kommt die Einstreu, zu einer Seite die Sitzstangen mit einem Kotbrett darunter und zur anderen Seite die erhöhte Futterstelle mit den noch etwas höher liegenden Legenestern. Dann braucht es nur noch eine Hühnerklappe und die eingezäunte Obstwiese, schon sind die Hühner mit etwas Futter sehr glücklich.

Ein hoher Zaun geht leider ins Geld, weswegen Hühnerrassen wie Vorwerkhühner oder die etwas schwereren Bielefelder Kennhühner eine gute Wahl sind, da sie kaum noch vom Boden abheben.

Etwas Geduld, den Hühnermist erst kompostieren

Die alte Einstreu und der darin enthaltene Hühnermist enthalten Nährstoffe, die für den Gemüsegarten zum Lebenselixier werden. Doch bedauerlicherweise müssen diese Nährstoffe erst reifen, da sie noch eingeschlossen oder etwas scharf sind. Genau deswegen soll die ganze Einstreu zuerst auf den Kompost und sich dort für wenigstens ein Jahr zersetzen. Sicherlich, mit Schnellkomposter ginge es schneller, aber weswegen nicht einen zweiten Komposter aufbauen?

Wichtig bleibt, dass der Hühnermist-Kompost samt Schnellkomposter für die Hühner unzugänglich bleiben. Haben diese einmal Parasiten oder Krankheiten, stecken sie sich sonst schnell wieder an. Sie freuen sich aber, wenn der Kompost für alle anderen kompostierbaren Abfälle auf ihrer Hühnerwiese steht.

Fertiger Kompost wird dort in den Boden eingetragen, wo die Starkzehrer hinkommen. Weil auch der gereifte Kompost nicht alle Nährstoffe direkt abgibt, wäre das zeitige Frühjahr bis zum Frühsommer eine geeignete Zeit, den Kompost in den Boden einzubringen. Am einfachsten geht dieses vor dem Säen oder Pflanzen.

Körner sparen, Reste aus Küche und Garten verfüttern

Die Hühner suchen im Auslauf nach Kleintieren, Fallobst und frischen Halmen. Das reicht leider nicht, selbst ein saftiger Auslauf ist für Legehennen, die rund 200 Eier im Jahr legen, zu mager. Sie benötigen wenigstens noch einige Körner. Werden sie im Auslauf nicht mehr richtig fündig, muss es sogar ein passendes Hühnerfutter sein, welches genug Rohprotein und während der Legesaison auch Kalzium enthält.

Bedauerlicherweise sind Körnerfutter oder Futtermischungen teuer. Genau deswegen lohnt es sich, wenn die Hühner im Auslauf fündig werden, um die Futterkosten zu reduzieren. Ergänzend sollen geeignete Reste aus Küche und Garten in die Hühnerweide fliegen.

Verarbeitete Lebensmittel oder auch Zwiebelgewächse, Zitrusfrüchte, Schokolade, Avocados und verdorbene Lebensmittel sind für Hühner ungeeignet. Bleiben jedoch ungewürzte Nudeln, Kartoffeln oder Reisreste über, sind diese bei den Hühnern gerne gesehen, gehören jedoch in einen Trog. Gemüse- und Obstreste können jedoch direkt in den Komposter, den die Hühner ohnehin gerne besuchen.

Das Wintergemüse für die Vitamine nicht vergessen

Hühner brauchen neben den Kalorien auch Vitamine, die im Winter leider knapp sind. Sicherlich kann die Kräuterwiese im Herbst ungemäht bleiben, um gelegentlich etwas abzuschneiden und den Hühnern zu geben. Auch Gemüsereste aus der Küche werden zur wertvollen Ergänzung. Doch am sinnvollsten ist es, einen Schwerpunkt auf das Wintergemüse zu setzen. Hier einige Beispiele:

  • Grünkohl
  • Schwarzwurzel
  • Steckrüben
  • Knollensellerie
  • Chicorée
  • Pastinaken
  • Feldsalat
  • Rote Beete

Mit den Hühnern aufstehen

Hühner sind Frühaufsteher, denen der Tag gehört. Gute Legerassen kommen deshalb auf über 200 Eier im Jahr. Wer keine automatische Hühnerklappe hat, kann sie vor dem ersten Kaffee bereits herauslassen und dann in den Tag starten. Viel Arbeit machen die Hühner nicht, wenn der Hühnerstall einmal richtig eingerichtet wird. Wer ohnehin jeden Tag im Garten ist, wird alles im Vorbeigehen schaffen und kann dabei schon die Frühstückseier einsammeln.

 

LG Robert,
Team: Huehner-Ratgeber.de

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert