Der Hochsommer hat begonnen. In den heimischen Gärten blühen und gedeihen die Pflanzen und zeigen ihre ganze Pracht. Für den Gartenfreund gibt es nun jede Menge Arbeit. Rückschnitt, Bewässerung, Teichpflege, Routineaufgaben und Düngergaben stehen nun ganz oben auf der Agenda. Es gibt also viel zu tun, um den Ziergarten wieder in Form zu bringen und eine imposante grüne Oase zu erschaffen.
Der richtige Zeitpunkt zum Gießen
Im Juli kommt es erfahrungsgemäß zu längeren Trockenperioden. Die heiße Sonne kann schnell zu Verbrennungen und dauerhaften Schädigungen von Rasen und Pflanzen führen. Eine üppige Wassergabe ist daher für ein gesundes Wachstum von essenzieller Bedeutung – frei nach dem Motto: Eher mehr Wasser als zu wenig. Damit der Rasenteppich nicht verbrennt und sich weiterhin in seinem saftigen Grün zeigt, sollte der Regner bei langanhaltender Trockenheit 4 Stunden laufen. Wer die Bewässerung mit dem Schlauch bevorzugt, muss morgens und abends kräftig gießen. Pflanzen, Gemüsesorten wie Tomaten und Gurken sowie Gehölze werden täglich direkt am Wurzelansatz mit ausreichend Wasser versorgt, denn so können sie die dringend benötigte Flüssigkeit am besten aufnehmen. Idealerweise startet man am frühen Morgen, da zur Mittagszeit die Sonnenstrahlen Verbrennungen verursachen können. Im Bedarfsfall wird das Szenario am frühen Abend noch einmal wiederholt.
Die Teichpflege
Wie in jedem Sommer vermehren sich im Teich die Algen bei starker Sonneneinstrahlung mit hohen Temperaturen in einem rasanten Tempo. Ursächlich ist vielfach ein Überangebot an Nährstoffen, die Störenfriede für ihr explosionsartiges Wachstum erhalten. Haben die Plagegeister erst einmal die Oberhand gewonnen, hilft nur noch das Abfischen mit dem Kescher. Zur Vorbeugung können Schwimmpflanzen wie
- Froschbiss
- Hornblatt
- Seekanne
- Nadelsimse
eingesetzt werden. Diese sind eine gute Profilaxe gegen Algenbildung, da die Wasserpflanzen selbst Nährstoffe aufnehmen und das Wasser mit Sauerstoff versorgen. Wasserspiele und Bachläufe belüften den Teich und reduzieren die übermäßige Neubildung von Algen.
Routineaufgaben im Juli
Insbesondere in den Sommermonaten entsteht der Eindruck, dass Unkraut deutlich schneller sprießt als zu anderen Jahreszeiten. Auch wenn das Jäten sich meist mühevoll gestaltet – es ist ein absolutes Muss. Vor allem zwischen den Gartenkräutern und auf dem Rasen schleichen sich die unliebsamen Beikräuter ein und vermehren sich unaufhörlich. Es ist nun auch an der Zeit, dass die Tomaten ausgegeizt werden. Die unerwünschten Nebentriebe sind sehr weich und lassen sich durch sanftes Zupfen unkompliziert entfernen. Auch gelbe und kranke Blätter sollten umgehend entfernt werden. Im Juli haben die Pfingstrosen ihre Blütenpracht angeworfen. Damit sie im kommenden Frühjahr sich wieder prächtig und gesund entfalten, ist nun eine Düngegabe erforderlich. Wer seinen Rhododendron nicht schon im Juni von abgeblühten Resten befreit hat, sollte dieses nun nachholen. Anschließend werden die prunkvollen Gewächse mit einem speziellen Rhododendrondünger für die nächste Blüte vorbereitet. Im Juli werden auch Rosen zum letzten Mal gedüngt, damit Zweige und Äste ausreichend Zeit haben, vor Beginn des Winters auszureifen. Bleibt der Regen aus, sollten die edlen Pflanzen üppig gewässert werden, sodass der Dünger unmittelbar in die Wurzeln eindringen kann.
Aussaat und Neupflanzungen
Jetzt ist eine gute Gelegenheit, Erdbeeren anzupflanzen. Die Sonne sowie eine mäßige Wassergabe sorgen dafür, dass der Hobbygärtner im nächsten Jahr mit einer reichhaltigen Ernte belohnt wird. Auch für die Pflanzung von Winter- und Herbstsalaten ist nun der perfekte Zeitpunkt. Daneben warten weitere Gemüsesorten und Kräuter auf ihre Aussaat:
- Rettich, Rote Beete, Radieschen, Radicchio
- Frische Kräuter wie Dill, Fenchel, Knoblauch oder Kerbel
- Erbsen
- Chinakohl
- Winterlauch
- Spinat
- Endivien
- Zuckerhut
- Mangold
- Steckrosen
- Bart-Iris
Pflanzenschnitt im Juli
Stauden, die ihre Blütezeit im Frühjahr hatten, können nun zurückgeschnitten werden. Bei Gewächsen wie dem Frauenmantel, Vergissmeinnicht oder Storchschnabel ist ein vollständiges oder auch teilweises Zurückschneiden möglich. Es ist zum einen völlig ausreichend, die verblühten Reste zu entfernen, um eine Selbstaussaat zu verhindern. Ansonsten trägt ein rustikaler Rückschnitt dazu bei, dass die Stauden sich bis zur nächsten Blüte prächtig entwickeln. Auch für im Frühjahr neu gepflanzte Bodendecker wie Efeu und Johanniskraut ist nun an der Zeit, diese kräftig einzukürzen. So werden die Triebe dichter und das Unkraut hat keine Chance dort hindurchzukriechen. Auch der erste Sommerflieder hat bereits geblüht. Die verwelkten Reste einfach abschneiden, sodass sich während des gesamten Sommers über neue Blütendolden entwickeln können. Alte Rosen, wie die schöne Provence-Rose müssen im Übrigen nicht gekürzt werden. An den vorjährigen Trieben bilden die Blumen keine neuen Blüten mehr aus.
Regentonne abdecken
Wer das gesamte Jahr über Regenwasser in einer Tonne gesammelt hat, leistet einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und spart beim Gießen durchaus einige Euros. Doch das Wasser ist auch der ideale Nährboden für Mückenlarven. Die surrenden Plagegeister schlüpfen bereits nach kurzer Zeit und nerven sowohl im Garten als auch im Haus. Idealerweise deckt man das Behältnis rechtzeitig ab, sodass die stechenden Insekten erst gar keine Eier in der Tonne ablegen können.
Kompostieren des Rasenschnitts
Sobald der geschnittene Rasen falsch kompostiert wird, kommt es schnell zur Fäulnisbildung und das Schnittgut verströmt einen üblen Geruch. Um dieses zu vermeiden, werden kleine Äste und Zweige daruntergemischt, sodass der Kompost gut durchgelüftet wird und das stickstoffhaltige Gras die Verrottung des Holzes beschleunigt. Idealerweise lagert man den Holzschnitt, der nur im Herbst anfällt, direkt griffbereit neben dem Komposter.